Tagebuch von
Fips-Phillip von Tobi's Golden Lana

 


 

 

 

Hey, ich bin Fips-Phillip 13 Monate alt und ein echter Golden aus der Zucht von Ulrike Augustin in Sonsbeck. Ich habe mir überlegt, dass ich meine Erlebnisse mal aufschreiben könnte. 

Am 26.Februar wurde ich in Sonsbeck mit noch sieben Geschwistern geboren, wir waren Rosenmontagskinder, Helau! Mama Frieda hat uns schnell und problemlos auf die Weit gebracht. An die ersten Wochen kann ich mich nicht so gut erinnern. Der Tag bestand aus schlafen, bei Mama trinken, schmusen, spielen und wieder schlafen. 

Manchmal kamen fremde Leute, die sich uns alle angesehen und später mit uns geknuddelt haben. Sie wurden von Ulrike genauestens ausgefragt und taxiert, ich glaube, die Fremden wollten uns mitnehmen. Ich wollte aber bei Mama bleiben!!! Ihre Milchbar ist die Beste! 

So lernte ich auch meine neuen Eltern kennen, sie kamen regelmäßig und haben mit mir und meinen Brüdern und Schwestern geschmust. Sie hätten sich eigentlich nur auf mich konzentrieren sollen!!! Aber naja, das ausgiebige Schmusen nur mit mir kommt sicher noch. 

Am 5. Mai 2000 wurde ich dann von meinem neuen Frauchen und Sohn Benni abgeholt und kam in meine neue Heimat nach Krefeld. Bei meiner ersten Autofahrt habe ich geweint, ich wusste ja nicht, was jetzt passiert. Benni hatte mich auf den Arm genommen und ganz lieb getröstet. 

In Krefeld wurde ich von meinem Herrchen Werner, Sohn Tobias und dessen Freundin Verena schon sehnsüchtig erwartet. Ich durfte erst im Garten schnuppern und lernte dort auch meinen älteren Bruder Leo, (er ist ein Cocker-Spaniel) kennen und fürchten. Leo ist schon ein älterer Herr, sehr ruhig und gesetzt und hat mir beigebracht, wie sich ein Welpe einem älteren Herrn gegenüber zu benehmen hat. 

Als erstes musste ich lernen, dass ich nicht in die Wohnung bzw. unter den Wohnzimmertisch machen durfte. Dort hatte ich aber meine Ruhe. Leider sah mein Frauchen das gar nicht gerne und hat mich immer gleich in den Garten gebracht und mir erklärt, dass hier der Platz für gewisse Geschäfte wäre. Nach drei Wochen hatte ich es kapiert, wo ich mich hinsetzen durfte, außerdem gab es immer ein Leckerchen, wenn alles gut geklappt hatte!!! 

Zu Anfang musste ich auch lernen, dass ich nichts zerbeißen durfte, keine Teppiche, keine Kabel usw. Aber das hatte ich schnell im Kopf und Frauchen war begeistert, wie lieb ich bin und hat es allen Leuten erzählt. 

Sonntags fuhren wir immer nach Sonsbeck zu Ulrike und da traf ich meine Geschwister wieder. Wir durften im Wald toben, mussten dann aber auch lernen, wie man sich richtig benimmt. Es hat großen Spaß gemacht. Nach dem Training waren wir alle immer sehr müde, es ging dann in die Kneipe, unsere Herrschaften haben gut gegessen und über uns geredet. Wir mussten in der Zeit brav unter dem Tisch liegen bleiben, was wir auch meistens gemacht haben, denn nachdem unsere Herrchen und Frauchen gegessen hatten, kam unsere große Stunde: Der Wirt kam mit einer großen Tüte Zwieback und hat alles großzügig an uns verteilt. Das war einfach toll!!! Einmal bekam der Wirt die Tüte nicht auf und ging in die Küche um eine Schere zu holen und wir alle hinterher. Das war aber ein Geschrei. 

Beim Training haben wir zuerst Sitz, Platz, Fuß geübt (wie langweilig)!!, dann aber fing die Sache an , Spaß zu machen, Ulrike kam mit den Dummys. Wir lernten sehr schnell, unsere Führer nicht immer ganz so gut und im Oktober meinte Ulrike, dass wir doch an einem Workingtest teilnehmen sollten. 

Anfang November hatten wir dann unseren ersten großen Auftritt. Es ging mitten in der Nacht nach Gelsenkirchen zum Workingtest. Mit Gunnar, Lilli, Fidelius, Lion sowie Ruth, Klaus, Angelika, Werner, Conni und Gabi fuhren wir los. Fast alle Geschwister waren versammelt und alle waren furchtbar nervös. Ulrike war ganz ruhig und meinte, wir würden es schon schaffen. Sie hatte Recht; es lief super und zum Schluss bekamen wir alle eine Urkunde und einen großen Hundekuchen - Unsere Herrschaften sind vor Stolz fast geplatzt.  Soviel Aufregung, W I R konnten doch alles !!! 

Leider fing ich mit fünf Monaten an zu humpeln. Es wurde immer schlimmer und Frauchen war dauernd mit mir beim Tierarzt. Ende November kam dann die Diagnose, ich musste operiert werden. Frauchen, Ulrike und Kusine Uschi fuhren mit mir nach Belgien in die Uniklinik. Die Untersuchung war ganz lustig, viele Leute fummelten an mir herum, ich musste ein Stück vorlaufen, langsam und ganz schnell und alle erzählten unverständliches Zeug. 

Doch dann kam der Hammer, ich musste weg von meinem Frauchen. Nach einigen Stunden habe ich sie wiedergesehen, ich konnte nicht richtig laufen, mein Bein fühlte sich ganz komisch an und ich war total bedudelt. Ulrike, Uschi und Frauchen machten viel Theater um mich, ich wurde ins Auto getragen (sonst springe ich alleine in den Kofferraum, eine meiner leichtesten Übungen) und dann fuhren wir nach Hause.

Die nächsten Wochen durfte ich dann nur an der Leine laufen, nicht mit meinen Freunden spielen, nicht springen, es war total langweilig.

Nach einigen Wochen ging es mir dann besser und wir fingen in Gelsenkirchen beim DRC mit dem Training für Junghunde an. Leider kein Dummy, sondern hauptsächlich Unterordnung (was für ein blödes Wort).




 

Leider musste ich dann wieder pausieren, da mein Bein wieder furchtbar wehtat. Im März wurde ich wieder operiert, diesmal in Duisburg. Als ich aus dem Tiefschlaf aufwachte, traf mich ja fast der Schlag, meine Pfote war hochgebunden und ich musste dreibeinig durchs Leben humpeln (Gott sei Dank nur eine Woche). Zwischendurch war Ulrike mit meiner Mama Frieda und Töchtern Despina und Emmi und Leyla bei uns zu Besuch. Es war ein schöner Tag für uns alle. 

Ende März war ich eine Woche in Urlaub bei Ulrike, da meine Leute für ein paar Tage nach Sylt fuhren, Leo war bei seiner Tante. Bei Ulrike war es wunderbar erholsam, ich durfte in die Betten und auf die Couch, nur die Spaziergänge habe ich nicht mitmachen dürfen, Ulrike meinte, es wäre zuviel für mein Bein. Ich habe mich aber trotzdem amüsiert. 

Zu meinem 1.Geburtstag habe ich von meinen Leuten einen süßen Quietscheteddy bekommen und ein paar Tage später, sind wir nach Sonsbeck gefahren und haben mit allen Brüdern und Schwestern gefeiert. Leider durfte ich den großen Spaziergang nicht mitmachen und bin mit Herrchen schon in die Zwieback-Kneipe vorgefahren. Leo musste die Riesenrunde mitmachen und war anschließend kaum noch ansprechbar und ausgesprochen grantig, wenn einer von uns jungen Schnöseln in seine Nähe kam (Na ja, in dem Alter). Es war ein sehr schöner Tag, hoffentlich sehen wir uns bald alle wieder.